Der Teddybär Namens „Haferflocke“

Ein Mädchen hatte einen Teddybär, und sein Name war Haferflocke. So hat sie ihn genannt. Sie ging mit ihm durch die Wohnung, wickelte ihn wie ein Baby in ein Taschentuch, fuhr ihn in einem Puppenwagen herum, verkleidete ihn und behandelte ihn wie eigenes Kind. Sie gab ihm auch Spritzen, wenn er krank war.

Eines Tages schlich sie sich an ihren stirnrunzelnden Vater heran, der am Computer saß und etwas schnell tippte, und versuchte, ihm ungefragt eine (Spielzeug-) Spritze in den Hintern zu geben.

„Ah“, der Vater war wirklich erschrocken und riss die Augen auf. – „Was für ein Skandal! Wer hat es gewagt?“

Und das Mädchen hatte sich bereits unter den Tisch geduckt.
„Das war der Bär Namens Haferflocke, ja das war er!“ – schrie sie und warf ihren besten Freund als Opfer vor den Augen ihres Vaters.

Aber Papa bestrafte den Teddybären nicht. Stattdessen hat er hat seine Tochter unter dem Tisch hervorgeholt. „Meine kleine Tochter“, sagte Papa streng, aber seine Tochter musste trotzdem lachen, denn sie wusste, dass er ein lieber Vater ist.  „Du hast gerade deinen besten Freund verraten. Tu das nie wieder. Es ist eine sehr sehr schlechte Sache, einen Freund zu verraten. Verstehst du das?“

Die Tochter nickte und sie umarmten sich. Der dicke, große, wildbärtige Vater war fasziniert von der Umarmung seiner kleinen, dünnen Tochter mit zwei lustigen Zöpfen, die den beeindruckten Vater an Kätzchen-Schwänzchen erinnerten.